Gran Canaria, die drittgrößte der Kanarischen Inseln, ist ein wahres Paradies für Surfer aller Erfahrungsstufen. Mit ihrer vielfältigen Küstenlandschaft und ganzjährig milden Temperaturen bietet die Insel ideale Bedingungen für den Wellenritt. Ob Sie ein Anfänger sind, der seine ersten Schritte auf dem Brett wagt, oder ein erfahrener Surfer auf der Suche nach der perfekten Welle – Gran Canaria hat für jeden etwas zu bieten.
Surfbedingungen und Küstengeographie Gran Canarias
Gran Canaria zeichnet sich durch eine abwechslungsreiche Küstenlandschaft aus, die maßgeblich zu den hervorragenden Surfbedingungen beiträgt. Die Insel ist vulkanischen Ursprungs, was sich in der Formation der Küste widerspiegelt. Steile Klippen wechseln sich mit langen Sandstränden ab, und felsige Buchten bieten Schutz vor starken Winden. Diese Vielfalt sorgt dafür, dass Surfer hier unter verschiedensten Bedingungen ihre Fähigkeiten testen und verbessern können.
Ein besonderes Merkmal Gran Canarias ist das Gebirgsmassiv im Inselinneren. Es spielt eine entscheidende Rolle für die Windverhältnisse an den Küsten. Während der Passatwind auf einigen Kanarischen Inseln das Surfen erschweren kann, blockt das Gebirge Gran Canarias diesen Wind teilweise ab. Dies führt dazu, dass insbesondere die Nordküste der Insel ganzjährig gute Surfbedingungen bietet.
Die Wassertemperaturen um Gran Canaria sind das ganze Jahr über angenehm. Sie schwanken zwischen 19°C im Winter und 23°C im Sommer. Dies ermöglicht es Surfern, mit einem 3/2mm Neoprenanzug das ganze Jahr über zu surfen, ohne zu frieren oder zu überhitzen.
Top-Surfspots für Anfänger und Fortgeschrittene
Gran Canaria bietet eine Vielzahl von Surfspots, die für unterschiedliche Erfahrungsstufen geeignet sind. Von sanften Wellen für Anfänger bis hin zu anspruchsvollen Breaks für Profis – die Insel hat für jeden Surfer das Richtige. Lassen Sie uns einige der bekanntesten und beliebtesten Spots genauer betrachten.
El Confital: Reef-Break für erfahrene Surfer
El Confital gilt als einer der besten Rechtsbrecher Europas und ist ein Mekka für erfahrene Surfer. Dieser Spot liegt am nordöstlichen Ende von Las Palmas und zeichnet sich durch seine langen, schnellen Wellen aus, die über einem flachen Riff brechen. Die Wellen können hier eine beeindruckende Höhe von bis zu 3 Metern erreichen.
Was El Confital besonders macht, ist die Konsistenz der Wellen. Selbst an Tagen mit weniger Swell bietet dieser Spot oft noch gute Bedingungen. Allerdings ist Vorsicht geboten: Der felsige Untergrund und die starken Strömungen machen El Confital zu einem anspruchsvollen Spot, der nur erfahrenen Surfern zu empfehlen ist.
Playa del Inglés: Sandboden-Wellen für Einsteiger
Im Süden der Insel liegt der Playa del Inglés, ein perfekter Spot für Surfanfänger und Intermediates. Der lange Sandstrand bietet ideale Bedingungen zum Üben: sanfte Wellen, die über einem weichen Sandboden brechen. Die Wellenhöhe liegt hier meist zwischen 0,5 und 1,5 Metern, was optimal für erste Stehversuche und das Verbessern der Grundtechniken ist.
Ein weiterer Vorteil von Playa del Inglés ist die gute Infrastruktur. Zahlreiche Surfschulen und Verleihe sind direkt am Strand zu finden, sodass Anfänger hier leicht Zugang zu Ausrüstung und Unterricht bekommen. Die flach abfallende Küste ermöglicht zudem ein sicheres Einsteigen ins Wasser, selbst für unerfahrene Surfer.
La Cicer: Konstante Wellen für alle Niveaus
La Cicer, am westlichen Ende des Stadtstrands von Las Palmas gelegen, ist ein vielseitiger Spot, der Surfern aller Niveaus etwas zu bieten hat. Die Wellen brechen hier sowohl über Sand als auch über Felsen, was zu unterschiedlichen Wellenformen führt. An einem Tag können Sie hier sowohl sanfte Schaumkronen für Anfänger als auch kräftige Barrel für Fortgeschrittene finden.
Was La Cicer besonders attraktiv macht, ist die Konstanz der Wellen. Der Spot ist fast das ganze Jahr über surfbar, wobei die besten Bedingungen in den Wintermonaten herrschen. Die Nähe zur Stadt und die gute Erreichbarkeit machen La Cicer zu einem beliebten Treffpunkt der lokalen Surfszene.
Saisonale Variationen der Wellenqualität
Die Wellenqualität auf Gran Canaria variiert im Laufe des Jahres, wobei jede Saison ihre eigenen Charakteristiken aufweist. Generell lässt sich sagen, dass die Wintermonate von Oktober bis März die besten Surfbedingungen bieten. In dieser Zeit bringen Nordatlantik-Stürme kräftige Swells an die Küsten der Insel, was zu größeren und kraftvolleren Wellen führt.
Im Sommer, von April bis September, sind die Bedingungen etwas ruhiger. Die Wellen sind in der Regel kleiner und sanfter, was diese Zeit ideal für Anfänger und Intermediates macht. Allerdings können auch in den Sommermonaten gelegentlich gute Swells auftreten, insbesondere an der Nordküste der Insel.
Eine Besonderheit Gran Canarias ist der Einfluss des Passatwinds, der vor allem in den Sommermonaten auftritt. Während dieser Wind an einigen Spots störend sein kann, schafft er an anderen Orten perfekte Bedingungen für Windsurfer und Kitesurfer. Spots wie Pozo Izquierdo im Südosten der Insel sind in dieser Zeit bei Windsportlern besonders beliebt.
Saison | Wellencharakteristik | Beste Spots |
---|---|---|
Winter (Okt-Mär) | Größer, kraftvoller | El Confital, La Cicer |
Sommer (Apr-Sep) | Kleiner, sanfter | Playa del Inglés, Las Canteras |
Lokale Surfschulen und Ausrüstungsverleihe
Gran Canaria verfügt über eine gut ausgebaute Infrastruktur für Surfer. Entlang der Küste finden Sie zahlreiche Surfschulen und Verleihe, die Ihnen alles bieten, was Sie für einen gelungenen Surftag benötigen. Ob Sie Anfänger sind und Ihre ersten Surfstunden nehmen möchten oder als erfahrener Surfer einfach nur Equipment leihen wollen – die Auswahl ist groß.
Zertifizierte Surflehrer und Kursprogramme
Die Surfschulen auf Gran Canaria legen großen Wert auf qualifizierte Instruktoren. Viele der Lehrer sind ISA-zertifiziert (International Surfing Association) und verfügen über jahrelange Erfahrung im Unterrichten. Die Kursprogramme sind vielfältig und reichen von Einzelstunden für Anfänger bis hin zu mehrtägigen Intensivkursen für Fortgeschrittene.
Ein typischer Surfkurs für Anfänger beinhaltet zunächst eine theoretische Einführung am Strand. Hier lernen Sie die Grundlagen der Surfetikette, Sicherheit im Wasser und die Technik des Aufstehens auf dem Brett. Anschließend geht es ins Wasser, wo Sie unter Anleitung Ihre ersten Wellen nehmen. Die meisten Schulen arbeiten mit kleinen Gruppen, um eine individuelle Betreuung zu gewährleisten.
Boards und Neoprenanzüge: Mietoptionen und Empfehlungen
Für diejenigen, die ihre eigene Ausrüstung nicht mitbringen möchten oder können, bieten die Surfshops auf Gran Canaria eine breite Palette an Mietoptionen. Von Softboards für Anfänger bis hin zu High-Performance-Shortboards für erfahrene Surfer ist alles verfügbar. Die Preise für die Miete eines Boards liegen in der Regel zwischen 15 und 30 Euro pro Tag, abhängig von Qualität und Dauer der Miete.
Neoprenanzüge sind ebenfalls in verschiedenen Stärken erhältlich. Für die Sommermonate reicht oft ein dünner 2mm Shorty, während in den Wintermonaten ein 3/2mm Fullsuit empfehlenswert ist. Viele Verleihe bieten auch Pakete an, bei denen Board und Neoprenanzug zusammen günstiger sind.
Surf-Camps: Intensive Trainingserfahrungen
Für diejenigen, die tiefer in die Welt des Surfens eintauchen möchten, bieten verschiedene Anbieter auf Gran Canaria Surf-Camps an. Diese Camps kombinieren Unterkunft, Verpflegung und tägliche Surfkurse zu einem Gesamtpaket. Die Dauer variiert von einem Wochenende bis hin zu mehrwöchigen Intensivprogrammen.
In einem Surf-Camp haben Sie die Möglichkeit, sich voll und ganz auf das Surfen zu konzentrieren. Neben dem praktischen Training im Wasser werden oft auch Theoriestunden, Yoga-Kurse zur Verbesserung der Flexibilität und Videofeedback-Sessions angeboten. Dies ermöglicht es Ihnen, Ihre Technik schnell zu verbessern und gleichzeitig Gleichgesinnte aus aller Welt kennenzulernen.
Umweltschutz und nachhaltiges Surfen auf Gran Canaria
Mit der wachsenden Popularität des Surfens auf Gran Canaria steigt auch das Bewusstsein für die Notwendigkeit, die Küsten und Ozeane zu schützen. Viele lokale Surfschulen und -organisationen engagieren sich aktiv für den Umweltschutz und fördern nachhaltiges Surfen.
Ein wichtiger Aspekt ist die Verwendung von umweltfreundlichen Surfprodukten. Immer mehr Surfer auf Gran Canaria setzen auf Boards aus nachhaltigen Materialien wie Bambus oder recyceltem Kunststoff. Auch bei Wachsen und Neoprenanzügen gibt es mittlerweile ökologische Alternativen, die von vielen Shops angeboten werden.
Regelmäßige Beach Clean-Ups sind ein weiterer wichtiger Beitrag zum Umweltschutz. Viele Surfschulen organisieren solche Aktionen, bei denen Surfer und Strandbesucher gemeinsam Müll sammeln und die Strände sauber halten. Dies schafft nicht nur ein sauberes Umfeld zum Surfen, sondern sensibilisiert auch für die Problematik der Meeresverschmutzung.
Als verantwortungsvoller Surfer können Sie selbst einen Beitrag leisten, indem Sie lokale Umweltinitiativen unterstützen, auf umweltfreundliche Produkte setzen und den Leave No Trace
-Grundsatz befolgen. Nur so können wir sicherstellen, dass auch zukünftige Generationen die Wellen Gran Canarias genießen können.